Agenda
Veranstaltungen auf dem Gelände des Konzentrationslagers.
Sonntag, 28. Januar 2024, 11 Uhr / Antisemitismus entgegentreten - Gottesdienst zum 20. Erinnerungstag im deutschen Fußball / Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte
Der Anstoß zur „Initiative Erinnerungstag im deutschen Fußball“ ging vor 20 Jahren von der Versöhnungskirche aus. In enger Kooperation mit Faninitiativen, dem DFB und der DFL sind rund um die Spieltage vor und nach dem 27. Januar Aktionen in den Stadien der beiden Bundesligen geplant. In vielen Städten gibt es rund um die Spieltage Veranstaltungen, Gespräche und Ausstellungen.
Im Mittelpunkt des Erinnerungstages und des von Diakon Frank Schleicher gestalteten Gottesdienstes steht in diesem Jahr Antisemitismus und die Frage, wie wir ihm entgegentreten können.
Nähere Informationen unter www.niewieder.info
Ort: Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte, Alte Römerstr. 87, 85221 Dachau
Am Sonntag, 4. Februar 2024, zeigt die KZ-Gedenkstätte Dachau um 19.00 Uhr die Theaterproduktion „Der Prozess des Hans Litten“
Am Sonntag, 4. Februar 2024, zeigt die KZ-Gedenkstätte Dachau um 19.00 Uhr die Theaterproduktion „Der Prozess des Hans Litten“ anlässlich seines 86. Todestags. Das Stück widmet sich dem kurzen Leben des Anwalts Hans Litten, der sich dem Kampf gegen den Nationalsozialismus verschrieben hatte und am 4. Februar 1938 im KZ Dachau verstarb. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung auf www.eventbrite.de wird gebeten.
Weitere Infos
Donnerstag, 8. Februar 2024, 19 Uhr / Nationalsozialismus im Film – Kinofilme als historische Quellen erschließen / Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte
Im Jahr 2004 löste der Film „Der Untergang“ (Regie: Oliver Hirschbiegel) eine kontroverse Debatte aus. Während die schauspielerische Leistung von Bruno Ganz als Adolf Hitler gelobt wurde, kritisierten einige Kommentatoren, dass Hitler viel zu menschlich, als fürsorgliche Vaterfigur, gezeigt wurde. Die Debatte zeigt, dass es den Kritikern weniger um den Film und seine Kinematographie ging, sondern vielmehr darum, wie im 21. Jahrhundert der Nationalsozialismus in der Populärkultur dargestellt wurde. Historische Filme werden oftmals nach ihrer Authentizität beurteilt. Dabei gerät in Vergessenheit, dass sie meist die Epoche, in der sie produziert wurden, viel besser widerspiegeln als das eigentliche historische Ereignis, das sie nacherzählen. Der Vortrag möchte deshalb anhand ausgewählter Filme zeigen, wie seit den 1940er Jahren der Nationalsozialismus dargestellt wurde und welche Schlüsse wir daraus für das öffentliche Erinnern an den Nationalsozialismus ziehen können.
Um die sich wandelnde visuelle Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus erklären und darstellen zu können, werden Filme aus Europa, den USA und der Sowjetunion herangezogen und in ihre sozialen und politischen Kontexte eingebettet. Ziel ist es, Kinofilme als historische Quelle zu erschließen und deren Stellenwert in der Erinnerungskultur und Vergangenheitsbewältigung der NS‑Verbrechen einzuordnen.
Referent: Dr. Tobias Hof, Privatdozent für Neuere und Neueste Geschichte am Historischen Seminar der Ludwig‑Maximilians‑Universität München
In Zusammenarbeit mit: Evangelische Versöhnungskirche und Dachauer Forum
Ort: Evangelische Versöhnungskirche in der KZ‑Gedenkstätte Dachau (Zugang am Abend nur über Karmel Heilig Blut, Alte Römerstraße 91, 85221 Dachau)
Dienstag, 20. Februar 2024 | 19.00 Uhr/Katalogpräsentation „Zeitspuren. Der KZ-Außenlagerkomplex Allach"
Archäologische Grabungen des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege förderten 2016 und 2017 über 1000 Objekte aus dem Areal des KZ-Außenlagerkomplexes Allach zutage. Dort leisteten KZ-Häftlinge Zwangsarbeit bei BMW in der Fertigung von Flugzeugmotoren sowie beim Bau eines Bunkers für die Produktion. Der jetzt veröffentlichte Katalog präsentiert die Ausstellung „Zeitspuren. Der KZ-Außenlagerkomplex Allach", die von 2020 bis 2022 in der KZ-Gedenkstätte zu sehen war. Der Katalog ist in einer deutschen und englischen Fassung erhältlich. Zugleich bietet der Band vertiefende Aufsätze der an dem interdisziplinären Ausstellungsprojekt Beteiligten. Zeitzeugen des Konzentrationslagers kommen an vielen Stellen zu Wort. Ihnen und den vielen Opfern des Außenlagerkomplexes Allach ist die Ausstellung und der Begleitband gewidmet.
Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte Dachau. Pater-Roth-Str. 2a, 85221 Dachau
Der Eintritt ist frei, um Anmeldung auf www.kz-gedenkstaette-dachau.de wird gebeten. Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich. Das Angebot ist nicht geeignet für Personen unter 13 Jahren.
mehr: website KZ-Gedenkstätte Dachau
Donnerstag, 29. Februar 2024, 19 Uhr / Hitlers außergewöhnlichster Nachbar – Buchpräsentation mit Ulrich Chaussy / Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau
Bei der Recherche über das Dorf Obersalzberg, den Wohnort und zweiten Regierungssitz Hitlers in der Nähe von Berchtesgaden, stößt Ulrich Chaussy auf Arthur Eichengrün (1867 –1949). Wer war dieser vergessene jüdische Nachbar Hitlers? Der Chemiker war Forscher, Erfinder und Unternehmer in Personalunion. Er synthetisierte Kokain und wir verdanken ihm das Aspirin. Er erfand den unbrennbaren Kinofilm und revolutionierte den Bau der stoffbespannten Flugzeuge und Zeppeline. Ab 1933 galten all seine Verdienste nichts mehr. Er verlor allen Besitz. Plötzlich ist der assimilierte Patriot nur noch eines: Jude, deportiert ins Ghetto Theresienstadt.
Ulrich Chaussy, der durch seine akribischen Recherchen zum rechtsterroristischen Oktoberfest‑Attentat bekannte Journalist und Sachbuchautor, schreibt mit seinem neuen Buch Arthur Eichengrün zurück ins kollektive Gedächtnis. Im Herbst 2023 erscheint im Verlag Herder „Arthur Eichengrün – Der Mann, der alles erfinden konnte, nur nicht sich selbst“.
Veranstalter: Evangelische Versöhnungskirche in der KZ‑Gedenkstätte Dachau
Ort: Evangelische Versöhnungskirche in der KZ‑Gedenkstätte Dachau (Zugang am Abend nur über Karmel Heilig Blut, Alte Römerstraße 91, 85221 Dachau)